Kalium gilt als Mineralstoff, der in entsprechender Menge helfen kann, Bluthochdruck vorzubeugen. Kartoffeln enthalten sehr viel Kalium, aber auch viele Kohlenhydrate. Allerdings ist auch der glykämische Index relativ hoch. Erhöhen Kartoffeln den Blutdruck?
Dieser Frage ging ein Forscherteam nach. Bei 142.000 Frauen und etwa 38.000 Männern wurde der Blutdruckstatus im Abstand von 2 Jahren festgestellt. Die Ernährungsgewohnheiten wurden im Abstand von 4 Jahren erfragt. Hierzu wurden auch Angaben zum Verzehr von Kartoffeln in jeglicher Form erfragt.
Das Ergebnis ist erstaunlich: Frauen, die mindestens viermal in der Woche Kartoffeln aßen, hatten ein höheres Risiko für zu hohen Blutdruck als jene, die weniger als einmal monatlich Kartoffeln in den Speiseplan integrierten. Die Untersuchungen bei Männern zeigten dieses Ergebnis nicht.
„… Wurden in der gleichen Häufigkeit Pommes frites verspeist, stieg das Hypertonie Risiko für beide Geschlechter. Ein vergleichbarer Konsum von Kartoffelchips führte bei Frauen zu keiner Änderung des Risikos, bei Männern sank es sogar….“
Die ungünstige Auswirkung von Kartoffeln wurde auf das hohe glykämische Maß und daraus folgend die Tendenz zur Gewichtszunahme zurückgeführt. Das glykämische Maß ist eine Messgröße dafür, wie lange und wie stark der Blutzucker ansteigt.
Schlussfolgerung aus der Untersuchung: Kartoffeln sind gesund, allerdings sollte man auf die Verzehrhäufigkeit achten. Wenn mehr als dreimal in der Woche Kartoffelgerichte verzehrt werden, könnte dies ungesund sein.
Quelle: Borgi L et al.: Potato intake and incidence of hypertension: results from three prospective US cohort studies. BMJ 2016; 353: i2351