Ernährungslüge #13: Kaffee ist ungesund!

Kaffee sorgt nicht nur für gute Laune.

Mal ehrlich, es gibt doch nichts Schöneres als den Tag mit dem Genuss von einem Pott Kaffee zu starten. Während für die einen dieses morgendliche Ritual ein reiner Genussakt darstellt, ist es für viele andere ein Notwendiges, um überhaupt das Gehirn von Schlaf- auf Wachzustand umzuswitchen. Und wer so gar nicht in die Gänge kommt, der kippt schon mal 3-4 Tassen Kaffee alleine morgens herunter, in der Hoffnung den Tag zu überstehen.

Möglicherweise fühlen Sie sich angesprochen und erwarten, in den nächsten Zeilen das zu lesen, was Sie schon längst glauben zu wissen – nämlich, dass zu viel Kaffee ungesund ist und es besser für Ihre Gesundheit wäre, etwas weniger davon zu konsumieren. Bis heute schwirrt in unseren Köpfen die Annahme, dass zu viel Kaffee den Blutdruck in die Höhe treibt.

Das Ergebnis einer in diesem Jahr veröffentlichten Meta-Analyse konnte diesen Zusammenhang jedoch nicht eindeutig bestätigen. Eine blutdrucksteigernde Wirkung von bis zu drei Stunden wurde zwar bei Gelegenheitstrinkern mit Bluthochdruck direkt nach dem Genuss von Kaffee beobachtet, allerdings war dieser Effekt bei regelmäßigen Kaffeekonsumenten nicht mehr vorhanden. Stellt man die vielen positiven Effekte von Kaffee der „blutdrucksteigernden“ Wirkung entgegen, so überwiegen diese eindeutig. Verantwortlich für die Gesundheitseffekte werden das Koffein sowie der hohe Anteil antioxidativ wirkender Polyphenole gemacht. Weiterhin fanden deutsche Forscher heraus, dass der Genuss von mindestens vier Tassen Kaffee pro Tag Risiko an Diabetes zu erkranken senkt. Die Epidemiologin Anna Flögel und ihr Forscherteam des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke, analysierte Daten der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition Study), an der deutschlandweit ca. 43.000 Frauen und Männer teilnehmen. Während einer Beobachtungszeit von neun Jahren entwickelten rund 1400 Teilnehmer Diabetes mellitus Typ 2, ca. 400 Personen erlitten einen Herzinfarkt und 1800 Probanden erkrankten an Krebs.

Bei Kaffeetrinkern zeigte sich dabei Folgendes: Diejenigen, die mehr als vier Tassen Kaffee pro Tag tranken, wiesen ein um 23 % geringeres Diabetesrisiko auf, als Personen die lediglich eine Tasse Kaffee pro Tag konsumierten. Noch effektiver scheint der Konsum von koffeinfreiem Kaffee zu sein: Vier Tassen täglich verringerten das Diabetesrisiko sogar um 30 %. Verantwortlich hierfür wird die Verbesserung der Insulinwirkung durch Kaffee gemacht. Bei Rauchern wurde diesbezüglich kein präventiver Effekt festgestellt – weder bei koffeinhaltigem noch bei koffeinfreiem Kaffee.

Kein Risiko fand man zudem zwischen Kaffeekonsum und dem Risiko für Herzkreislauferkrankungen sowie Krebs, selbst beim Genuss mehreren Tassen täglich.  Aber das ist noch nicht alles: Ein relativ junges Forschungsgebiet ist die Untersuchung von Kaffee hinsichtlich seiner Wirkung aufs Gemüt. Hierzu ist Ende 2011 eine Studie veröffentlicht worden, für die insgesamt 50.739 Frauen ohne Depressionen über eine Zeit von 10 Jahren beobachtet und regelmäßig bezüglich ihres Kaffeekonsums befragt wurden. Am Ende der Studie  erkrankten 2607 der Teilnehmerinnen an einer Depression. Betroffen waren vor allem jene Frauen, mit dem geringsten Kaffeekonsum von maximal einer Tasse pro Woche. Frauen mit dem höchsten Kaffeekonsum von 4 Tassen und mehr pro Woche, hatten dagegen ein um 20 % gesenktes Risiko depressiv zu werden. Wissenschaftler vermuten, dass die kurzfristige aufhellende Wirkung von Kaffee mit der veränderten Serotonin –und Dopamin-Aktivität zu tun haben könnte. Dagegen ist der langfristige positive Effekt aufs Gemüt auf die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Kaffee zurückzuführen.

Lieber Leser, bleiben Sie gesund und das bei bester Laune: Trinken Sie Kaffee!

 

 

Ernährungslüge #13: Kaffee ist ungesund!